Archiv für April 2010

3. Tag 02.03.2010 Los Angeles-Callica-Baker

Dienstag, 06. April 2010

Nach dem Frühstück, wie immer auf unseren Reisen gegen 7.30 h, sind wir in Richtung Las Vegas gestartet. Ziel war die Ghost-Town „Calico“, die wir bereits 2003 auf unserer ersten Tour besucht hatten. Diese Stadt liegt etwa 180 Meilen (278 km) von Los Angeles entfernt. Calico ist eine alte Mienenstadt (Silber und Bauxit), die bereits um 1900 ihre Blütezeit überschritten hatte und seitdem eben eine Geisterstadt ist, richtig geisterhaft bis etwa 1955, dann entdeckt und als touristische Ghost-Town“ wieder auferstanden. Es hat sich seit unserem ersten Besuch vor 7 Jahren einiges getan, Calico ist noch geisterhafter, weil perfekt auf Ghost-Town getrimmt, wie bei unserem ersten Besuch. Wer sie damals nicht gesehen hat, findet sie heute ganz toll. Damals erschien sie uns aus heutiger Sicht aber authentischer. Aber das hat dem Besuch keinen Abbruch getan, nach wie vor ist Calico eine Reise wert. Wir haben uns immerhin etwa 2 Stunden dort aufgehalten, obwohl die Stadt nicht gerade groß ist. Sie liegt mitten in einem wild zerklüfteten bergigen Gebiet und macht auch heute noch (oder wieder) den Eindruck, dass hier in früheren Zeiten unter erheblichen Entbehrungen bis zur völligen körperlichen Erschöpfung gearbeitet worden sein muss. Wirklich reich sind in Calico nur der Saloon-Besitzer und der Silber- und Bauxit-Aufkäufer geworden. Die armen Bergleute haben alle ihre ausgebuddelten Werte mehr oder weniger versoffen oder anders durchgebracht, bis auf vielleicht zwei Brüder, die sogar in ihrem eigenen Stollen gewohnt haben (mit Ofen, Tisch und Bett) und wochen-,  wenn nicht sogar monatelang kein Tageslicht gesehen haben. Dennoch muss es auch einige Familien gegeben haben, denn der Ort  (um 1886) hatte immerhin eine eigene Schule mit in der Spitze sogar 36 Kindern. Danach ging es aber rapide bergab, ca. um 1900 wurde Calico „geschlossen“ oder besser gesagt wegen Erschöpfung der Minen aufgegeben.

Nach unserer Calico-Besichtigung fuhren wir schließlich weiter nach Baker, dem Gateway zum Death Valley. In einem recht schäbigen Motel haben wir eingecheckt, bei einem Griechen, der seine griechischen Kochkünste aus dem Film Alexis Sorbas mit Antony Quinn ableitet, gegessen (Gyros aus Fleischklopsen, geschmacklich aber dem Original recht ähnlich – die Amis machen das schon) und dann einen kleinen Spaziergang durch den Ort gemacht, der nur aus Tankstellen,  Fressbuden und einem Trailer-Wohnpark für die armen Leute besteht. Wäre Baker nicht an der Autobahn von Las Vegas nach Los Angeles und umgekehrt gelegen, gäbe es ihn vermutlich gar nicht. Aber das macht nichts, wir wollen ja schließlich auch nach Las Vegas und in das Death Valley. In Las Vegas tauchen wir übrigens in zwei Tagen auf, die Uhr tickt bereits…

4. Tag (03.04.2010)

Sonntag, 04. April 2010

4. Tag (Samstag, der 03.04.2010) – Baker-Death Valley-Beaty

Nach einem umfangreichen Buffetfrühstück in unmittelbarer Nähe unseres Motels sind wir gegen 9.00 h aus Baker abgefahren in Richtung Death Valley. Das erste Ziel war der Shoshonen-Ort „Shoshone“. Von hier aus geht es direkt ins Death Valley. Schon die Landschaft bis Shoshone sind unwirklich aus: bunte Berge aus den diversesten Gesteinen, karge Wüsten mit nur wenig Vegetation, aber eine wunderbare Straße, manchmal pechschwarz, dann wieder völlig normal und immer wieder überweht mit dornigen Büschen, ganz genau so, wie in jedem guten Western mit John Wayne und seinen Freunden. Das Death Valley blüht in dieser Jahreszeit, wunderbare gelbe Blumen wechseln sich mit blauen ab, dazwischen finden sich immer wieder gelb blühende Büsche, unseren Forsythien ähnlich. In wenigen Wochen blüht hier gar nichts mehr und alles trocknet total aus. Das Death Valley liegt am tiefsten Punkt etwa 400 Meter unter dem Meeresspiegel. Hier, in „Badwater“, befindet sich ein riesiger Salzsee, der jetzt schon ausgetrocknet und begehbar ist. Man knackt jedoch ständig ein, so, als ob man über dünnes, brüchiges Eis geht. In wenigen Wochen ist hier nur noch eine undurchdringbare weiße Fläche, auf der man problemlos mit dem Auto fahren könnte, ohne jede Erhebung. Gegen 2.00 h waren wir in „Furnace Creek“, dem einzigen Platz mit einer Quelle und gutem Wasser. Natürlich befindet sich hier ein Golfplatz, ein Luxushotel und ein großer Caravanpark mit Campingplatz und mietbaren Holzhütten. Furnace Creek ist wie eine Oase in der Wüste, es fehlen nur noch die Kamele. Wir wollten jedoch weiter bis zum nördlichsten Punkt des Death Valley, kamen aber ins grübeln, ob das heute noch zu schaffen ist. Immerhin lagen bis dahin noch ca. 100 Meilen vor uns und von dort dann noch einmal 150 Meilen bis zum nächsten mit Motels ausgestatteten Ort Beaty, den wir schon einmal besucht hatten (erste Tour in 2003). Also beschlossen wir, in Furnace Creek nach einer Übernachtungsmöglichkeit (Zimmer oder Holzbude) nachzufragen, eine zu bekommen, dann zum nördlichsten Punkt und zurück zufahren und schließlich erst Morgen weiter über Beaty nach Las Vegas zu kommen. Aber der Wirt machte uns einen Strich durch die Rechnung: alles komplett ausgebucht (we are totally full, no chance – aber er war sorry, na immerhin). Wir hatten die Rechnung nicht nur ohne den Wirt gemacht, sondern auch ohne den lieben Gott, denn der hat immerhin für Ostern genau in dieser Zeit gesorgt. Zwar sind alle Geschäfte offen und auch sonst macht niemand den Eindruck besonderer Frömmigkeit, aber so zentrale Orte wie der Mittelpunkt im Death Valley sind in dieser Zeit sehr gut besucht. Wenn wir in drei oder vier Tagen wiederkommen würden, dann hätte unser nice-guay sicher eine große Anzahl Holzbuden oder Zimmer, ganz nach Wunsch, für uns bereit. Lustig der Typ. „Ubehube“, die nördlichste Sehenswürdigkeit des Death Valley war also gestorben, also fuhren wir auf direktem Wege aus dem Valley hinaus in Richtung Beaty, das wir heute sowieso erreichen wollten. Um halb vier waren wir da und checkten im Motel „6“ ein, mit free internet und der Möglichkeit, alles, diesen Text und Bilder, allen, die wissen wie es geht, zur Verfügung zu stellen. Gestern in Baker gab es nämlich kein Internet. Wir haben zwar versucht ein erkanntes Netzwerk in der Nähe zu nutzen, uns mit unserem Equipment in die Nähe geschlichen und klamm heimlich versucht, eine Verbindung herzustellen, aber das hat trotz intensiver Bemühungen nicht geklappt. Immer musste einer von uns die Lage peilen, ob der Inhaber des Anwesens nicht plötzlich ankommt und erkennt, was wir da gerade machen. Außerdem wurde es am Abend in Baker relativ frisch und es blies ein heftiger Wind. Ganz neben bei: in Baker befindet sich das angeblich größte Thermometer Amerikas. Hoch war es schon, aber leider kaputt. Sicher gibt es woanders ein noch größeres größtes Thermometer Amerikas, vielleicht finden wir es ja irgendwo. Insgesamt ist das Wetter gut, nicht zu warm, aber auch nicht kalt. Im Death Valley, am tiefsten Punkt in Badwater, so um die 25 Grad Celsius, weiter oben, auf der höchsten Bergkette beim Verlassen auf etwa 1.500 Metern Höhe um die 12 ° C. und sonst bis jetzt immer zwischen 15° und 20°. Wir haben inzwischen Californien verlassen und befinden uns nun in Nevada. Vom Death Valley aus gesehen etwa 3 Meilen vor Beaty geht’s los mit Nevada. Deshalb sind hier auch schon die ersten Spielcasinos zu finden. Im Bundesstaat Nevada, eigentlich Navajho-Indianergebiet, gibt es die Lizenz zum uneingeschränkten Geldverdienen schon seit Urzeiten, alle Casinos müssen nur irgendwie einem Indianer gehören. Die Indianer sind zwar immer noch die ärmsten „Nevadalesen“ weit und breit, sie dürfen nicht einmal selber im Casino spielen (wo von auch, Geld haben die ohnehin keins), aber Spielcasinos gibt es hier an jeder Ecke. So, nun werden wir unseren ganzen technischen Schreibkram in*s Internet stellen, das geht nämlich hier ganz gut, dann werden wir irgendwo unseren Hamburger wegputzen, ein paar Bier trinken (wie immer: Budweiser, the king of beers) und uns dann auf den morgigen und übermorgigen Las Vegas Besuch vorbereiten (wenn gewisse Umstände in Las Vegas eintreten, werden wir vielleicht ganz dort bleiben, neben Steffis und Andres Anwesen soll eine hübsche Villa frei geworden sein…).

Bericht vom 1, und 2. Tag

Freitag, 02. April 2010

USA-Reise 31.03. bis 17.04.2010  Reisebericht

 

  1. Tag  (31.03.2010)

Nach dem Aufstehen um 3.30 h wird gefrühstückt und dann kommt auch schon Justus mit Berthold und wir fahren zum ICE-Bahnhof. Der IC fährt pünktlich um 5.02 h ab und erreicht Frankfurt gegen 7.00 h. Dann geht es mit der SB-Bahn zum Flughafen, den wir gegen 8.00 h erreichen. Das einchecken geht schneller als erwartet, so dass wir noch einen Kaffee trinken können. Pünktlich um 9.55 h sitze4n wir im Jumbo und denken, es geht los. Dann aber berichtet der Kapitän, dass noch vier Koffer von Leuten ausgeladen werden müssen, die zwar die Koffer abgegeben haben, aber nun nicht im Flieger sitzen. Sicherheitsgründe, die alle gut verstehen können. Schließlich hocken wir eine Stunde im Flugzeug, bis alles erledigt ist. Um 11.oo h starten wir endlich und fliegen schließlich geschlagene ELF Stunden, unglaublich langweilig und vor allem ermüdend. Um 13.3o h Ortszeit LA landen wir, in Kassel ist es inzwischen 22.30 h. Mit einem Bus werden wir vom Mopedvermieter abgeholt, packen alles ein und um, ziehen uns die Motorradsachen an und starten Richtung Anaheim in unser erstes bereits gebuchtes Comfort-Inn Motel. Um 18.30 h ist erst einmal alles erledigt und wir marschieren zum Hamburgeressen. In einem Carls-Inn um die Ecke werden wir fündig und essen jeder einen anständigen und gut schmeckenden Hamburger mit Pommes und Refill-Cola. Dann kaufen wir noch einen Sechser-Pack Bier (Budweiser) und ziehen uns zum Trinken in das Motel zurück. Es ist empfindlich kalt, völlig ungewohnt, vielleicht gerade einmal um die 12 Grad mit einem strammen und kalten Westwind. Jetzt ist es 20.00 h und wir sind ziemlich müde, müssen das Bier aber noch trinken.

2. Tag (01.04.2010)

Gestern waren wir gegen halb 9 am Abend im Bett und sind sofort eingeschlafen. Zwar waren wir in der Nacht so zwischen 2 und 3 Uhr wieder wach, aber da wir nichts besseres zu tun hatten, haben wir einfach weiter geschlafen und sind dann gegen 7.00 h aufgestanden. Nach dem Frühstück im Motel, ein sogenanntes „Free continental breakfest“, bestehend aus süßen Cinemon rolls und Toast, fuhren wir dann in die „Crystal Church“, ein monumentaler und sehr imposanter Kirchenbau nahe unserem Motel. Die Kirche fasst etwa 1000 Besucher und wurde privat finanziert. Von außen total verglast sieht sie wirklich aus wie ein riesiger Kristall, einfach unglaublich. Nach der Rückkehr zum Motel gegen 10.00 h fragt Berthold ein freundlicher Amerikaner, ob wir heute zu Disney World wollten. Berthold sagt ja und bekommt von ihm zwei Eintrittskarten. Der gute Mann war mit seiner Familie hier und hatte ein Drei-Tages-Ticket gekauft (Einzelpreis etwa 180 Dollar und das für insgesamt 5 Personen) und nach zwei Tagen Disney-World einfach genug. Auf diese Weise haben wir den Ticketpreis für uns, jeweils 72 Dollar gespart und konnten zudem noch jede Stunde bei den diversen Fahrgeschäften den Quick-Entrance nutzen. Wenn der normale Ticket-Inhaber sich grundsätzlich immer anstellen muss, kann der andere Nutzer eben den Quick-Eingang nutzen und kommt sofort an die Reihe, d.h.: normale Wartezeit bei den tollen Sachen etwa 45 Minuten, mit Quick-System nur wenige Minuten. Das System hat uns gut gefallen.