3. Tag 02.03.2010 Los Angeles-Callica-Baker

Nach dem Frühstück, wie immer auf unseren Reisen gegen 7.30 h, sind wir in Richtung Las Vegas gestartet. Ziel war die Ghost-Town „Calico“, die wir bereits 2003 auf unserer ersten Tour besucht hatten. Diese Stadt liegt etwa 180 Meilen (278 km) von Los Angeles entfernt. Calico ist eine alte Mienenstadt (Silber und Bauxit), die bereits um 1900 ihre Blütezeit überschritten hatte und seitdem eben eine Geisterstadt ist, richtig geisterhaft bis etwa 1955, dann entdeckt und als touristische Ghost-Town“ wieder auferstanden. Es hat sich seit unserem ersten Besuch vor 7 Jahren einiges getan, Calico ist noch geisterhafter, weil perfekt auf Ghost-Town getrimmt, wie bei unserem ersten Besuch. Wer sie damals nicht gesehen hat, findet sie heute ganz toll. Damals erschien sie uns aus heutiger Sicht aber authentischer. Aber das hat dem Besuch keinen Abbruch getan, nach wie vor ist Calico eine Reise wert. Wir haben uns immerhin etwa 2 Stunden dort aufgehalten, obwohl die Stadt nicht gerade groß ist. Sie liegt mitten in einem wild zerklüfteten bergigen Gebiet und macht auch heute noch (oder wieder) den Eindruck, dass hier in früheren Zeiten unter erheblichen Entbehrungen bis zur völligen körperlichen Erschöpfung gearbeitet worden sein muss. Wirklich reich sind in Calico nur der Saloon-Besitzer und der Silber- und Bauxit-Aufkäufer geworden. Die armen Bergleute haben alle ihre ausgebuddelten Werte mehr oder weniger versoffen oder anders durchgebracht, bis auf vielleicht zwei Brüder, die sogar in ihrem eigenen Stollen gewohnt haben (mit Ofen, Tisch und Bett) und wochen-,  wenn nicht sogar monatelang kein Tageslicht gesehen haben. Dennoch muss es auch einige Familien gegeben haben, denn der Ort  (um 1886) hatte immerhin eine eigene Schule mit in der Spitze sogar 36 Kindern. Danach ging es aber rapide bergab, ca. um 1900 wurde Calico „geschlossen“ oder besser gesagt wegen Erschöpfung der Minen aufgegeben.

Nach unserer Calico-Besichtigung fuhren wir schließlich weiter nach Baker, dem Gateway zum Death Valley. In einem recht schäbigen Motel haben wir eingecheckt, bei einem Griechen, der seine griechischen Kochkünste aus dem Film Alexis Sorbas mit Antony Quinn ableitet, gegessen (Gyros aus Fleischklopsen, geschmacklich aber dem Original recht ähnlich – die Amis machen das schon) und dann einen kleinen Spaziergang durch den Ort gemacht, der nur aus Tankstellen,  Fressbuden und einem Trailer-Wohnpark für die armen Leute besteht. Wäre Baker nicht an der Autobahn von Las Vegas nach Los Angeles und umgekehrt gelegen, gäbe es ihn vermutlich gar nicht. Aber das macht nichts, wir wollen ja schließlich auch nach Las Vegas und in das Death Valley. In Las Vegas tauchen wir übrigens in zwei Tagen auf, die Uhr tickt bereits…

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