17. Tag (Freitag, 16.04.2010) Universal Studios Hollywood

17. Tag (Freitag, 18.04.2010) Universal Studios Los Angeles (Hollywood)

Heute ist unser letzter aktiver Tag während unserer Amerikareise. Wir frühstücken im hoteleigenen Restaurant. Es ist ein amerikanisches Buffet aufgebaut: Kaffee satt (von der stärkeren Sorte), Orangensaft (was sonst), Obst, Früchtequark, Toast (so viel man will), Butter, Marmelade (beides natürlich abgepackt in Einzelportionen), Rühreier mit Spinateinlage und gebratener Speck. Als wir fertig sind, haben wir genau so viel Abfall produziert, wie wir gegessen haben.

Um 10.00 h starten wir zu den Universal Studios. Sie sind nur etwa 8 Meilen vom Hotel entfernt, aber die Fahrt dorthin über verschiedene Autobahnen (auf jeder immer nur ein paar Meilen weit) dauert eine geschlagene Stunde. Die Pisten sind auch um diese Uhrzeit in beide Richtungen (jeweils mindestens 5-spurig) total voll. Wir kommen zu dem Schluss, dass diejenigen, die morgens in die eine Richtung fahren, nicht wissen, wo sie hinwollen und eben am Abend ganz einfach wieder zurückfahren.

Aber wir wissen, wohin wir wollen und kommen gegen 11.00 h bei den Studios an.  $ 14,00 muss jeder für den Motorradparkplatz zahlen, ganz schön happig. Dann kommen wir zum Eingang. Uns kann eigentlich nichts mehr erschüttern, aber die $ 109,00, die für die Tageskarte verlangt werden, sind doch recht heftig. Man könnte auch für $ 69,00 rein, muss dann aber an jeder Attraktion längere Zeit anstehen. Wir haben die „Gate “A” Front of Line“-Karte, die den „Front of Line Access at al Attractions”  beinhaltet. Im Klartext bedeutet das, dass wir immer als bevorzugte Gäste an den großen Warteschlangen vorbeigehen können und den speziellen Eingang „A“ benutzen dürfen. Die Wartezeit fällt dadurch so gut wie komplett weg. Auch haben wir extra für „Gate A“-Karteninhaber reservierte Plätze. Wenn eine Show etwa um 14.00 h beginnt, reicht es, wenn wir drei Minuten vorher unser „Gate A“ passieren. Ähnlich war es auch schon im Disney-Park. Allerdings gab es bei Disney immer nur pro Stunde eine bevorzugte Behandlung und auch nur dann, wenn man ein Mehrtagesticket gelöst hatte (was der freundliche Mensch, der uns die Karten damals schenkte, ja getan hatte). Die Karte ermöglicht es uns schließlich, dass wir im Laufe des Tages alle Shows und Attraktionen des Parkes komplett ausnützen können.

Wir fangen an mit einer „4-D“-Vorführung des Films „Shreck“. Die vierte Dimension bleibt uns zwar weitgehend verborgen, aber die drei anderen Dimensionen sind beeindruckend. Wirklich Klasse gemacht. Genau so toll ist die 3-D-Vorstellung von Terminator 2 mit dem jetzigen kalifornischen Gouverneur Arnold Schwarzenegger. Gezeigt wird eine spezielle Fassung, die im Film nicht so zu sehen ist. Außerdem spielen Schauspieler manche Szenen auf der Bühne nach. Wir sitzen in Kinosesseln, die sich jedoch dauernd irgendwie bewegen, so dass der Eindruck erzeugt wird, man säße mitten im Film und spiele selber mit. Das war auch schon im „Shreck“-Film so. Als hier der Esel plötzlich im 3-D-Format niesen musste (er stand dabei fast haargenau vor einem), wurden wir mit Wasser bespritzt und hatten den Eindruck, das Vieh niest einem direkt ins Gesicht. Die Illusion war perfekt. Wir erleben hautnah den Film „Waterworld“ mit Cevin Costner in der Originalkulisse, eine bombastische Schau. Dann fahren wir durch den „Jurassic-Park“ und erschrecken vor jedem Saurier, der auftaucht. Schließlich sind wir in Ägypten und graben Mumien aus. Wie im Film sind wir einer massiven Spinnenattacke ausgeliefert und glauben wirklich, dass in unseren Hosenbeinen mindestens zwei Dutzend Spinnen sein müssen, als wir wieder aussteigen. Dann fahren wir mit der Achterbahn durch die Welt der Simpsons und meinen wirklich, in Springfield zu sein. Im „House of Horror“ trauen wir uns kaum, um die nächste Ecke zu gehen. Alles, was an Horrorfilmen jemals gedreht wurde, ist hier auf einem längeren zu passierenden Rundweg innerhalb des Hauses untergebracht. Die diversen Figuren tauchen entweder in 3-D-Projektionen vor uns auf oder es sind echte Schauspieler, die nicht nur uns erschrecken. Im Haus herrscht jedenfalls ein Höllenspektakel. Wir sind froh, als wir wieder draußen sind. Der Höhepunkt des Besuches ist jedoch die Fahrt durch die Universal-Studios selber, dort, wo die Filme und Fernsehserien gedreht werden. Wir kommen durch Wild-West-Städte (El Dorado), fahren durch Transsilvanien (Frankenstein mit Bela Lugosi), sind im alten Rom (Ben Hur), werden vom Weißen Hai überrascht, fahren durch das sich teilende Rote Meer, erleben einen Dauerregen mit anschließender Schlamm- und Wasserlawine, sehen Norman Bates und sein Motel, erleben im U-Bahn-Schacht der New Yorker Metro ein Erdbeben mit allen seinen fatalen Folgen (entgleisende Züge, herabstürzende U-Bahnschächte, Wassereinbrüche, und so weiter und so fort), wobei unser Wagen hin und her wackelt, als ob wirklich ein Erdbeben stattfindet, sehen einen abgestürzten Jumbo in mitten einer Wohnsiedlung liegen (offensichtlich Steven Spielbergs neuster Film) und fahren schließlich durch die Wohnsiedlung der „Desperate Housewifes“. Alles ist eine reale Märchenwelt. Es ist einfach unglaublich. Die Kulissen sind derartig echt, dass niemand mehr genau weiß, was Schein und was Wirklichkeit ist. Hollywood ist perfekt. Die Universal Studios gefallen uns um einiges besser als Disneyworld. Sie sind der krönende Abschluss unserer Reise. Jeder, der jemals nach Los Angeles kommt, sollte unbedingt die Universal Studios besuchen und dabei genauso unbedingt eine „Gate „A“-Front of Line“-Eintrittskarte erwerben.

Um 17.00 h verlassen wir die Studios und fahren zurück zum Hotel. Tatsächlich sind die Autobahnen genauso voll wie am Morgen. Unsere Vermutung, dass diejenigen, die heute Morgen nicht wussten, wohin sie fahren sollen und nun alle umgedreht haben, scheint nicht so falsch zu sein. Wieder brauchen wir eine Stunde für die acht Meilen. Wieder essen wir einen Hamburger und wieder trinken wir ein paar Bier. In Amerika wiederholt sich eben auch eine ganze Menge. Ein toller Tag ist zu Ende, leider der letzte unserer Reise. Aber wir haben unsere Eindrücke, unsere Berichte und unsere Bilder.

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