8. Tag (07.04.2010) Petrified Forrest

8. Tag (07.04.2010) Truxton-Petrified Forrest-St. Johns

Wir haben heute Morgen herausbekommen, dass wir uns in „Truxton“ befinden und nicht in „Peach Spring“. Die Nacht war grausig kalt, obwohl wir einen Heater (Heizung) angeschaltet hatten. Wir befahren die alte Route 66, die im Vergleich zu 2003 in einem guten Zustand ist. Damals standen überall an der sehr schlechten Straße Schilder, auf denen die Erneuerung der historischen Route gefordert wurde. Offenbar wurden die Liebhaber der Route 66 erhört. Jetzt ist es 8.00 h und die die Frühstücksbude betreibenden Indianer sind aufgetaucht. Also auf geht’s: Frühstück ist angesagt. Die Indianer machen ein gutes Huevos Rancheros, so wie es sein soll: Eier , Hash Browns, Bohnen total durchpassiert und Peperoni. Dazu Kaffee satt und ein Glas Orangensaft und wir sind sehr zufrieden. Gegen 9.00 h starten wir in Richtung in Richtung Seligman, wo die originale Route 66 wieder auf die Intersate 40 führt. Auf dem Weg dorthin kommen wir am „Caverns Inn“ vorbei, dem verlausten Motel, in dem wir 2003 übernachtet haben (damals waren heil froh, dass es dieses Motel überhaupt gab, da es schon sehr spät und bereits dunkel war, als wir es fanden). Über die „I 40 East“  erreichen wir schließlich Flagstaff in über 2300 Metern Höhe. Es ist lausig kalt, überall an den Straßenrändern liegt noch Schnee herum, aber die Straße selbst ist sehr gut befahrbar und die Sonne scheint von einem blauen, wolkenlosen Himmel herab. Eigentlich wollten wir in den „Chelly Canyon“, aber der liegt noch Höher als Flagstaff und so beschließen wir, nicht dorthin zu fahren. In Flagstaff, auf der Umgehungshöhenstraße, machen wir eine Aufwärmpause. Wir gehen in den Wald neben der Straße und setzen uns auf den Boden, gelehnt an einen trockenen umgestürzten Nadelbaum. Hier weht kein eisiger Wind, die am Boden liegenden Tannennadeln und der tote Baumstamm sind gut aufgewärmt und wir kommen wieder zu unserer alten Betriebstemperatur. Nach gut ein halben Stunde auftauen fahren wir weiter über Winslow nach Holbrook, immer die „I 40 East“ entlang. In Holbrook tanken wir an einer „Love“-Tankstation, die schon meilenweit vorher angekündigt wurde und von der wir dachten, es handele sich um einen „Adult-Shop“ (solche Shops gibt es und die heißen auch alle irgendwie „Love“, meist mit einer Zahl davor oder dahinter und die werden auch schon Meilen vor ihrem Erscheinen groß angekündigt). Na gut, wir wollten schließlich nur tanken um dann in Richtung des versteinerten Waldes abzubiegen. Dieser „Petrified Forrest National Park“ ist ein weltweites Phänomen. Nirgendwo sonst auf der Welt gibt es eine derartig große Anzahl von versteinerten Bäumen wie hier. Vor Jahrmillionen, noch zu Dinosaurierzeiten, gab es in dieser Gegend ein großes zusammenhängendes Waldgebiet und einige aktive Vulkane. Einer dieser Vulkane brach schließlich mit einer gewaltigen Eruption aus (wahrscheinlich, weil er die Schnauze voll hatte immer nur so vor sich hin zu koksen) und verschüttete den gesamten Wald mit einer gewaltigen Masse Asche, die durch nachfolgenden Regen zu einem tonartigen Brei verdichtet wurde. Der Wald war verschwunden (genauso wie der genervte Vulkan), die Masse trocknete völlig aus und die unter der Masse liegenden Bäume hatten alle Zeit der Welt, nach und nach zu versteinern. Ihnen blieb auch gar nichts anderes übrig, denn alles Leben existierte nicht mehr. Viele Millionen Jahre später trugen Wind und Wetter die tonartige Masse, die inzwischen recht bröselig geworden ist, ab und die inzwischen versteinerten Bäume tauchten wieder auf. Die bröselige Masse gibt es auch heute noch, sie wird auch immer noch durch Wind und Wasser abgetragen und immer noch tauchen aus ihr die versteinerten Holzstücke in großer Masse auf. Das alles kann ein jeder sehr gut im „Petrified Forrest National Park“ mit eigenen Augen beobachten. Wir sind bereits zum dritten Mal in diesem Park und jedes Mal wieder beeindruckt. Schließlich verlassen wir den Park und fahren in südlicher Richtung bis nach St. Johns. Hier haben wir in 2003 in der von außen allerletzten Kneipe den bisher besten Hamburger in Amerika gegessen. Voller Freude erreichen wir den Ort und müssen feststellen, dass es diese Kneipe nicht mehr gibt und in den Räumen nun ein Spielzeuggeschäft untergebracht ist. Wir checken direkt daneben in einem „Days Inn“ ein und gehen ein paar Straßen weiter in einem mexikanischen Restaurant, dem „El Camino“ (auf Deutsch: Der Weg) essen. Wir essen mexikanisch, keinen Hamburger, und das Essen war gut. Dann geht es zurück zum „Days Inn“ Berichte schreiben und ins Netz stellen und dann sicherlich irgendwann ins Bett.

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